Update 09.10.2023
Der Untergang der deutschen Yacht “Jambo” von Skipper und Internet-Bekanntheit Martin Daldrup hat die Netzwelt erschüttert. Nur wenige Stunden nach Bekanntwerden der erfolgreichen Rettung des 59-Jährigen und einer ersten Dankes- und Erklärungsnachricht vom Havarierten selbst waren die sozialen Netzwerke neben Erleichterung voll von Fragen und Theorien zum Vorfall im Südatlantik: “Wie konnte es dazu kommen? Warum hat er das Schiff so früh verlassen? Warum trägt er keine Rettungsweste?”
Daldrup reagierte prompt und liefert zumindest einige Vermutungen. Er schreibt: “Ich bin bei Windstärke 5 auf einem leichten Amwindkurs, als es plötzlich im Boot einen lauten Knall gibt.” Danach habe er keine Ruderwirkung mehr gehabt, jedoch den Schaden nicht direkt identifizieren können. Also habe er die Fahrt aus dem Schiff genommen und mit der Inspektion begonnen. “Ich beginne damit, und als ich mich näher vorgearbeitet habe, höre ich Wasser rauschen.”
“Jambo” sinkt zu schnell – Martin Daldrup steigt in die Rettungsinsel
Kurze Zeit später habe das Wasser bereits über den Bodenbrettern gestanden. Der Skipper reagiert laut seinem Facebook/Instagram-Post gedankenschnell und startet sofort die Bilgepumpe und kurz darauf zusätzlich eine 220-V-Tauchpumpe. Dennoch sei das Wasser weiterhin angestiegen, und er habe feststellen müssen, dass die “Jambo” zu schnell sinkt. Also stieg er in die Rettungsinsel, in der er daraufhin fast 18 Stunden verbringen musste.
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“Ich vermute, dass eine Unterwasserkollision das Ruder abgerissen hat und dabei auch ein Loch in den Rumpf am Heck gerissen wurde. Daher der laute Knall.” Auch ein Loch auf der Steuerbordseite hält er für möglich, da sich die sinkende Yacht zunächst auch auf die Seite gelegt habe.
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Derzeit fährt er mit dem Frachter “Alanis”, auf dem man sich gut um ihn gekümmert habe, nach Saldanha Bay in Südafrika. Wie es danach für ihn weitergeht, ist noch ungewiss: “Meine Jambo aufgeben zu müssen fällt mir sehr schwer. Viele Jahre bin ich mit ihr gesegelt und habe so viel mit ihr erlebt. Ich muss das erst einmal verdauen. Aber ich denke schon, ich werde wieder segeln.”
Verlagssonderveröffentlichung
Havarie-Meldung vom 06.10.2023:
Der 59-jährige deutsche Segler Martin Daldrup ist in Sicherheit. Gestern war seine Bavaria 34 vor der brasilianischen Küste auf Tiefe gegangen, die Rettung des Skippers zunächst ungewiss. Jetzt wurde er von einem Frachtschiff aus der Rettungsinsel befreit.
Am Abend des 64. Tags seines Einhand-Törns von New York nach Kapstadt hatte der erfahrene Segler aus Haltern am See bereits Bedenken angesichts der Wettersituation geäußert. Auf seinem Instagram-Profil schrieb er: “Der Abendhimmel hängt voller Squalls und verheißt nichts Gutes. Es wird wohl eine unruhige Nacht werden.” Auch tagsüber hatte er bereits mit teils harten Bedingungen zu kämpfen gehabt. Bei knapp 25 Knoten Wind und drei bis vier Meter hohen Wellen ist in seinem Bericht häufiger die Rede von harten Schlägen und Wellen, die über das Boot kommen. Auch wenn die “Jambo” das aushalten sollte, leitet Daldrup Vorsichtsmaßnahmen ein.
Doch die nächste Statusmeldung auf PredictWind, wo er ebenfalls ein digitales Logbuch führt, ist keine gute: “Jambo sinkt. Ich bin in der Rettungsinsel, und ein Frachtschiff ist unterwegs, mich aufzunehmen.” Seine Frau bestätigt das später via Instagram und steht mit ihm in Kontakt. Der Frachter “Alanis” unter der Flagge von Antigua und Barbuda sei unterwegs und werde ihn in etwa 20 Stunden erreichen, berichtet sie. “Es geht ihm gut. Er hat genügend Wasser und Powerbanks in der Insel. Er schafft das! Der Frachter ‘Alanis’ ist mit Highspeed unterwegs.”
Rettung durch Frachter: Daldrup harrt bei rauer See in der Rettungsinsel aus
Auch der Schiffbrüchige selbst gibt Updates auf PredictWind während er bei weiterhin rauen Bedingungen im Südatlantik ausharrt. Es sei kalt geworden nach dem Sonnenuntergang, “Alles ist nass”, schreibt er. Doch heute Früh gelang die Rettung des Einhandseglers. Seine Frau gibt die Entwarnung direkt an die treue und bangende Community von über 11.000 Followern auf Instagram weiter: “Martin ist gerettet!!!!
Er befindet sich an Bord der Alanis!”
Weshalb es allerdings zum starken Wassereinbruch an Bord der deutschen Yacht gekommen ist, ist weiterhin unbekannt. Fast 7.000 Seemeilen hatte die knapp elf Meter lange “Jambo” auf dem aktuellen Törn bereits im Kielwasser, bevor es zur Havarie kam. Eigentlich wollte Daldrup am 30. Oktober in Kapstadt eintreffen, Anfang August war er von New York aus gestartet. Seine Reisen dokumentiert der 59-Jährige, der 2020 mit der TO-Medaille ausgezeichnet wurde, auf verschiedenen Plattformen, auf Youtube begleiten ihn mittlerweile mehr als 50.000 Fans.
Der letzte Instagram-Logbuch-Eintrag von Bord der “Jambo”:
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“Jambo” sinkt:
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Rettung geglückt:
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Daldrup meldet sich nach der Rettung erstmal selbst wieder:
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Erste Vermutungen zur Ursache:
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